**Warum die Verkaufszahlen für Elektroautos in Deutschland hinter den Erwartungen zurückbleiben**

Die Elektromobilität gilt als ein zentraler Baustein für die nachhaltige Mobilität der Zukunft, doch in Deutschland stocken die Verkaufszahlen für Elektroautos hinter den Erwartungen. Eine aktuelle Studie von Uscale beleuchtet die Gründe für diese Entwicklung und zeigt auf, wo Hersteller und Händler versagen.

### Fehlende Beratung und mangelnde Überzeugung

Ein wesentlicher Punkt, der die Verkaufszahlen beeinträchtigt, ist die unzureichende Beratung durch Autohändler. Interessierte Käufer ziehen im Durchschnitt etwa sechs verschiedene Automarken in Betracht, wenn sie sich für den Kauf eines Elektroautos entscheiden. Dies bietet Herstellern und Händlern gute Chancen, potenzielle Kunden zu erreichen. Allerdings tun sich die Händler schwer damit, das Vertrauen der Kundschaft zu gewinnen und nutzen diese Chancen nur bedingt.

Nach einem Besuch auf den Webseiten der Hersteller sind nur etwa 35 Prozent der Interessierten von der Idee überzeugt, ein Elektroauto dieser Marke zu kaufen. Im Vergleich dazu liegt dieser Wert bei Autos mit Verbrennungsmotor bei etwa 71 Prozent. Auch nach einem persönlichen Besuch beim Händler fühlen sich nur rund 40 Prozent der Kaufinteressierten sicher, dass sie die richtige Marke gewählt haben. Selbst nach einer Probefahrt sind es lediglich 48 Prozent, die sich sicher fühlen.

### Mehrere Kontaktpunkte im Kaufprozess

Die Studie zeigt, dass jeder Schritt im Kaufprozess – von der ersten Recherche auf der Webseite des Herstellers über den Besuch beim Händler bis hin zur abschließenden Entscheidung für einen Kauf – maßgeblich die Entscheidung beeinflusst, ob sich jemand für ein Elektroauto entscheidet oder nicht. Obwohl der Online-Kauf immer beliebter wird, bleibt der Besuch beim Händler eine wichtige Etappe. Interessierte suchen im Durchschnitt Händler von mindestens zwei bis drei verschiedenen Marken auf, auch wenn sie den Kauf größtenteils online abwickeln.

### Chancen und Herausforderungen

Die Studie unterstreicht, dass Händler mehrere Chancen haben, um Käufer von einem Elektroauto und der eigenen Marke zu überzeugen – diese Chancen bleiben jedoch oft ungenutzt. Als Beispiel sei die neue chinesische Marke BYD genannt, die derzeit bei 20 Prozent der potenziellen Käufer ein hohes Maß an Aufmerksamkeit genießt. Andere chinesische Marken wie Nio, MG oder Xpeng rangieren deutlich dahinter.

### Notwendigkeit einer besseren Informationspolitik und Infrastruktur

Um das Vertrauen zu stärken und den Absatz von Elektroautos zu steigern, ist eine bessere Informationspolitik und ein überzeugenderes Auftreten erforderlich. Dies erfordert jedoch nicht nur neue Strategien in der Verkaufsberatung, sondern auch eine größere Verfügbarkeit der passenden Modelle und eine Infrastruktur, die den besonderen Anforderungen von Elektroautos gerecht wird. Nur so kann die neue Technologie eine breitere Akzeptanz finden.

### Fazit

Die Verkaufszahlen für Elektroautos in Deutschland bleiben hinter den Erwartungen zurück, weil Hersteller und Händler es versäumen, die Kundschaft angemessen zu beraten und zu überzeugen. Eine Umstellung in der Verkaufsstrategie, die bessere Informationspolitik und eine angemessene Infrastruktur sind notwendig, um das Vertrauen der Kundschaft zu stärken und den Absatz von Elektroautos zu steigern. Mit diesen Maßnahmen kann die Elektromobilität eine breitere Akzeptanz finden und ihre zentrale Rolle in der nachhaltigen Mobilität der Zukunft ausfüllen.

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